Zur Begrüßung am Ortseingang

Anfang der 80iger Jahre wurden in Annaberg an beiden Ortseingängen an der F95 die plastisch gestalteten „Schilder“ aufgestellt, mit den zwei Bergleuten im Stollenausbau und dem Ortsnamen als Sinnbild für die geschichtliche und touristische Bedeutung Annabergs als ehemalige Bergstadt.

Bald danach wetteiferten viele Orte im Kreisgebiet, den Annabergern nicht nachzustehen, und auch für ihren Ort ein solches touristisch wirksames Symbol am Ortseingang zu schaffen.
Es war für damalige Verhältnisse eine gut gelungene Aktion, den touristischen Reiz unserer Heimat aufzuwerten. Nur tat man sich schwer mit der Bezeichnung dieser neuen „Ortsschilder“. Begrüßungselement, Orts­eingangssymbol und ähnliche komplizierte Namen waren gängig.
Auch in unserem Ort trat schnell die Gemeinde im Sommer 1983 mit einem „Aufruf“ an den Schnitzverein heran, sich etwas ähnliches einfallen zu lassen. Schließlich waren wir ja ein erfolgreicher FDGB-Urlauberort und konnten da nicht hinter den anderen zurückstehen...

Also begannen wir Ideen zu sammeln, verschiedene Entwürfe zu Papier zu bringen und zuletzt wurde sogar noch ein verkleinertes Modell für die Vorstellung beim Gemeinderat gebaut.

"Gewonnen" hatte ein sogenanntes redendes Wappen für unseren Ortsnamen. Entstanden war es bereits 1950 mit der 700-Jahr-Feier. Es schmückte als Titelbild die Festschrift und es ist anzunehmen, dass ihre Verfasser, Martin Dittrich und Karl Nestler, es auch entworfen haben. Krone und Fichte stehen als Synonym für den Ortsnamen Königswalde, die beiden turmartigen Gebäude rechts und links verweisen auf die ehemalige Zweiteilung des Ortes und die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Herzogtümern.

Nach diesem Vorbild zeichnete Gerd Meyer unseren neuen Entwurf, der uns allen gut gefiel und auch so vom Gemeinderat bestätigt wurde. Das Ganze wurde danach „konstruktiv“ umgesetzt in einzelne Teile, die mit Abstand zueinander angeordnet noch eine schöne plastische Wirkung ergaben.

Nun konnte es endlich losgehen. Doch nicht mit Holz – wie man es von den Schnitzern eigentlich gewohnt ist - sondern wegen der Haltbarkeit wurde alles auf 10 mm starkes Grobblech aufgezeichnet. Hans Bemm und Walter Wähner haben dann diese Teile in der damaligen LPG-Werkstatt mit dem Schneidbrenner „herausgebrannt“. 10 m2 Blech wurden insgesamt verarbeitet. Eine Knochenarbeit war das Entgraten und Verschleifen dieser Teile. Nach dem Sandstrahlen im Feuerlöschgerätewerk Jöhstadt konnte endlich das gründliche Grundieren und schließlich die endgültige farbliche Gestaltung erfolgen. Den ganzen Sommer 1984 haben wir daran gearbeitet, weit über 500 Stunden insgesamt. Parallel dazu hatten schon unsere Gemeindearbeiter den Sockel oben am Ortseingang betoniert und die 3 tragenden Profilstahlsäulen vom Schumann-Bernd exakt nach Zeichnung eingesetzt. Endlich war alles fertig.

An einem nasskaltem Sonnabendvormittag, es war der 17.11. 1984, haben wir unser Ortsschild aufgebaut. Völlig durchfroren ging es danach noch mit dem Mandt-Horst und den Gemeindearbeitern ins Volkshaus zum „aufzuwärmen“. Es gab auch noch eine kleine Prämie für den Verein und bald waren die vielen Mühen und Arbeitsstunden vergessen. Viele FDGB-Urlauber, aber auch viele private Besucher, Gäste, Durchreisende, die hier vorbeikommen hat es sicher schon erfreut. Immer wieder sieht man Leute, die sich davor stellen und fotografieren lassen. An der Größe der Blaufichten, die damals dahinter angepflanzt wurden, sieht man deutlich, dass inzwischen schon 21 Jahre vergangen sind ...

Glück Auf !
Wolfgang Süß

Nov. 2005

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