Tips für Anfänger (und Fortgeschrittene)

"Kopf und Gesicht"


Die meisten Probleme haben Anfänger bekanntermaßen mit dem Anlegen des Gesichtes, mit Händen und Fingern, manche auch bei den Füßen...

Immer wieder kommt die typische Frage: wie legt man ein Gesicht richtig an ?

Nun ist es schwer hier ohne praktische Vorführung allein mit Worten eine Art Gebrauchsanweisung zu geben. Auch die als bekannt vorausgesetzten Proportionsmaße helfen nur wenig weiter. So soll hier wenigstens auf einige wesentliche Dinge eingegangen werden, um grundsätzliche Fehler zu vermeiden.

Die ersten Fehler beginnen immer wieder bei der Ausgangsform: es wird versucht, das Gesicht in eine nur leicht gerundete Fläche "einzuarbeiten"! Ein reliefartiges Gesicht mit einer viel zu flachen Nase ist meist das Ergebnis.

Ausgangsform sollte deshalb immer eine

oval-spitze Querschnittsform sein !

Mit dieser oval-spitzen Form legt man zugleich die spätere Blickrichtung (Kopfdrehung) und die Neigung des Kopfes fest. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Mit einer leichten Drehung und/oder Neigung des Kopfes wird der spätere Gesamtausdruck der Figur bestimmt - der Kopf regiert die Figur. Eine leichte Drehung und Neigung des Kopfes bringt Nachdenken, Überlegen, Interesse, Aufmerksamkeit usw. zum Ausdruck - die Figur "lebt" , während ein gerades, genau stur nach vorn gerichtetes Gesicht immer einen steifen Eindruck hinterläßt.

Als erstes wird die Stirn als ebene (beim Mann schräg nach hinten fliehend, bei der Frau fast senkrecht) Fläche rechtwinklig zur Blickrichtung geschnitten (Bild 2 und 3). Von der späteren Nasenspitze schneidet man schräg nach unten die Kinnpartie etwas zurück. Das geht alles gut mit dem Messer.

Als nächstes markieren wir uns die breiteste Stelle im Gesicht am Jochbein und schneiden mit einem Hohleisen von der Gesichtsmitte schräg nach hinten (4a) der Jochbeinkante "entlang", die dadurch entsteht. Mit einem Bohrer (etwa 4 mm bei einer 20er Figur) legt man nun die Augenpartie (Oberlid) und die Seitenflanken der Nase an.

Die Schnitte (4b/c/d) werden von außen in Richtung Augenwinkel geführt. Dabei sollte man daran denken, daß das "darunterliegende" Auge eine Kugel ist. Mit dem gleichen Bohrer schneidet man auch den Oberlippenbart frei (4e/f). Noch ein paar Schnitte mit dem Messer, mit denen man die Nasenflügel etwas schräg abschneidet und der Nase ihre dachkantige Form gibt und die wesentlichsten Gesichtspartien sind angelegt. Die weiteren Arbeitschritte noch zu beschreiben, würde nun doch zu weit führen. Am besten man nimmt sich ein Stück Vierkantholz (2x2 cm), ausreichend lang, daß man es schön halten kann, mit einer Ecke (Diagonale) als Blickrichtung und übt einfach einmal .

Wolfgang Süß

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